Dieser Satz stammt aus einem Werbeprospekt aus den Anfangszeiten der Eurocity-Züge und stimmt heute leider längst nicht mehr!

In meinem Bericht vom 22. August 2008 hatte ich dargestellt, wie die Eurocity-Züge aus Österreich in Sargans stehen gelassen und künstlich verspätet werden.

Seit einigen Tagen werden diese Züge nun nicht mehr in Sargans stehen gelassen, dafür wird ihnen in Ziegelbrücke jeweils von Montag - Freitag die S2 "vor die Nase gesetzt."

Im Beispiel vom EC 160 ist dies die S2 18266 Ziegelbrücke - Effretikon. Seltsamerweise ist es offenbar nicht möglich, dass ein Eurocity-Zug einen Zug der Zürcher S-Bahn überholen kann und so kommt es, dass der EC bis Thalwil hinterhergurken muss.  

In den letzten Tagen war es oft so, dass der EC 160 mit 15.54 den Bahnhof Ziegelbrücke durchfahren hat. 4 Minuten vorher um 15.50 Uhr ist dann aber jeweils die S2 in Richtung Zürich HB - Effretikon weggefahren, also unmittelbar vor der Durchfahrt des Eurocity-Zuges!

Der Eurocity musste dann bis Thalwil hinter der S-Bahn herfahren und konnte nirgends überholen. Hatte der EC in Ziegelbrücke noch knappe 10 Minuten Verspätung waren es so bis Pfäffikon (SZ) schon fast 20 Minuten Verspätung und bei Ankunft der in Zürich dann 25 - 30 Minuten!

Um etwas zu verdeutlichen, wie mühsam es ist, wenn ein schneller EC-Zug einer

S-Bahn hinterherfahren muss: Hier die Haltestationen der S2 ab Ziegelbrücke:

- Ziegelbrücke

- Bilten

- Reichenburg

- Schübelbach-Buttikon

- Siebnen-Wangen

- Lachen

- Altendorf

- Pfäffikon (SZ)

- Richterswil

- Wädenswil

- Horgen

- Thalwil

Ab Thalwil fährt die S2 dem See entlang weiter nach Zürich HB und der EC fährt durch den Zimmerbergtunnel.

Beim Eurocity 162 "Transalpin" beispielsweise wirkt sich dies noch gravierender aus, denn dieser Zug endet dann jeweils auch noch in Zürich HB und fährt gar nicht mehr nach Basel SBB weiter!

Am Freitag 19. September 2008 beispielsweise fuhr der EC 162 um 17.22 mit 12 Minuten Verspätung ab Buchs (SG) und wurde dann in Sargans fast 10 Minuten stehen gelassen, bis endlich der IR 788 kam. Dieser verkehrte dann trotz den Zwischenhalten in Ziegelbrücke, Pfäffikon (SZ), Wädenswil und Thalwil vor dem EC 162 nach Zürich. Der Eurocity wäre eigentlich ohne Halt bis Zürich, musste aber nun dem IR hinterherfahren und hatte so bei Ankunft in Zürich 30 Minuten Verspätung.

Der Grund ist jeweils die S2 18278 um 17.50 ab Ziegelbrücke. Lässt man den EC in Sargans weiterfahren, muss er ab Ziegelbrücke dieser S-Bahn hinterherfahren und weil dann noch der IR 788 folgt, würde dieser allenfalls auch noch zwei, drei Minuten verspätet. Denn normalerweise ist der IR 788 ab Pfäffikon (SZ) direkt hinter der S2 18278. Damit dann hier nicht auch noch der EC "im Weg" ist, lässt man ihn halt manchmal auch in Sargans stehen und er muss dann dem IR hinterherfahren. So oder so beträgt mit dieser Behinderung die Ankunftsverspätung in Zürich HB dann ca. 30 Minuten. 

Hätte der EC 162 in Sargans normal und ohne weitere Behinderung (beispielsweise durch die S-Bahn) bis Zürich weiterfahren können, hätte er in Zürich vielleicht noch fünf, sechs Minuten Verspätung gehabt und hätte ab Zürich HB rechtzeitig nach Basel weiterfahren können! So aber endete der Zug in Zürich und die Weiterreisenden erhielten je nach Destination bis zu 60 Minuten (unnötige !) Verspätung!

Diese Verspätung könnte verhindert werden, wenn in Ziegelbrücke die S2 einige Minuten zurückbehalten würde und hinter dem EC verkehren würde. Es ist jedoch auch schon sehr seltsam, dass es nicht möglich ist, dass der EC zwischen Ziegelbrücke und Thalwil nirgends die S-Bahn überholen kann...... 

Der EC 162 "Transalpin" traf rechtzeitig um 17.22 in Sargans ein und wurde dann bis zur fahrplanmässigen Abfahrtszeit des IC 586 um 17.28 stehen gelassen, da der IC 586 verspätet war. Die auf den IC 586 wartenden Reisenden nach Zürich wurden auf den EC 162 geschickt. Gegen dieses Vorgehen ist ja nichts einzuwenden, zumal der EC 162 diese 4 Minuten Verspätung ab Sargans problemlos einholen konnte und rechtzeitig um 18.20 in Zürich HB eintraf.
 
Aber jetzt kommt's: Der IC 586 (Chur-Zürich-Basel) fuhr dann mit 17.35 ab Sargans und die Durchfahrt in Ziegelbrücke war um 17.54. Jetzt beim Churer IC wurde auf einmal (welch ein Wunder!) die S2 18278 in Ziegelbrücke zurückbehalten und mit 6 Minuten Verspätung um 17.56 erst nach der Durchfahrt des IC 586 auf die Reise in Richtung Zürich geschickt. Ebenso fuhr in Pfäffikon (SZ) die S8 18876 erst nach der Durchfahrt (18.06) des IC 586 mit 18.08 ab Pfäffikon! Beide S-Bahnen, sowohl die S2, als auch die S8 trafen dann übrigens dennoch rechtzeitig in Zürich HB ein!
 
Wenn jedoch der EC 162 Transalpin zur genau gleichen Minute ab Sargans fährt und zur genau gleichen Minute in Ziegelbrücke durchfährt, wird dem EC 162 in Ziegelbrücke die S2 vor die Nase gesetzt und hat in Zürich dann 30 Minuten Verspätung. Damit aber noch nicht genug: Der EC 162 endet dann auch noch in Zürich und Weiterreisende werden so völlig unnötig bis zu 60 Minuten verspätet ihren Zielbahnhof erreichen.
 
Das ist schon sehr, sehr interessant, wie verschieden hier verfahren wird. Je nachdem ob der Zug ein EC aus Österreich oder ein IC aus Chur ist. Stellen Sie sich einmal die Reaktionen vor, wenn man mit dem Churer IC gleich verfahren würde, wie mit den EC aus Österreich und der IC aus Chur dann in Zürich plötzlich 30 Minuten Verspätung hätte ........